Gastforschungsaufenthalte

Das Forschungsprogramm "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus" hat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zu einem Themenfeld aus dem Bereich 'Kaiser-Wilhelm-Institute im Nationalsozialismus' arbeiten, die Möglichkeit geboten, sich um Gastforschungsaufenthalte von 2 - 6 Monaten zu bewerben.

Gäste des Forschungsprogramms erhielten einen mit einem Computer ausgestatteten Arbeitsraum und die Möglichkeit, die Bibliothek und Bibliotheksdienste des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte für ihre Forschungsarbeit zu nutzen. Die Finanzierung des Aufenthaltes richtete sich nach den persönlichen Voraussetzungen.

Voraussetzung für die Bewerber/innen war es, daß sich die Gastwissenschaftler/innen mit ihren Forschungsvorhaben in die Forschungsgruppe thematisch einfügten und regelmäßig präsent waren. Erwartet wurde außerdem in der Regel ein öffentlicher Vortrag und ein Aufsatzmanuskript sowie die aktive Teilnahme an den wöchentlichen Kolloquien des Forschungsprogramms.

Weitere Auskünfte sind zu erhalten im Sekretariat des Forschungsprogramms:

Tel.:
Fax:
Email:
+49-(0)30-22667-154
+49-(0)30-22667-333
kwg.ns@mpiwg-berlin.mpg.de




Bisherige Gastwissenschaftler/innen

Prof. Dr. Volker Roelcke (Medizinische Universität Lübeck)
Gastwissenschaftler vom 15. Oktober 1998 - 15. April 1999.
Volker Roelcke ist Facharzt für Psychiatrie und Medizin- und Wissenschaftshistoriker. Er arbeitet zur "Euthanasie" im Nationalsozialismus sowie insbesondere zur psychiatrischen Forschung im Kontext der "Euthanasie" an der Universität Heidelberg.
Forschungsvorhaben: Erbpsychologische und erbpsychiatrische Forschung im Kontext der "Euthanasie". Zur Rolle von Ernst Rüdin und der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie/Kaiser-Wilhelm-Institut für Psychiatrie.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Psychiatriegeschichte zwischen 1870 und 1960, Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus, Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens im 20. Jahrhundert.
Veröffentlichungen u. a.:
Gerrit Hohendorf/Volker Roelcke, Akten der "Euthanasie"-Aktion T4 gefunden, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 41,1993, S. 479-481;
Gerrit Hohendorf/Volker Roelcke/Meike Rotzoll, Psychiatric research and "euthanasia". The case of the psychiatric department at the University of Heidelberg, 1941-1945, in: History of Psychiatry 5, 1994, S. 517-532;
Volker Roelcke, Krankheit und Kulturkritik. Psychiatrische Gesellschaftsdiagnosen im bürgerlichen Zeitalter, 1790-1914, Frankfurt 1999;
Gerrit Hohendorf/Volker Roelcke/Meike Rotzoll, Fortschritt ohne Rücksicht: Psychiatrische Forschung im Kontext der "Euthanasie", Heidelberg 2000 (im Druck).

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Dr. Jonathan Harwood (University of Manchester)
Gastwissenschaftler vom 1. Februar 1999 - 15. März 1999.
Jonathan Harwood ist Biologiehistoriker und lehrt am Institut für Wissenschafts- und Technikgeschichte der Universität Manchester (Großbritannien).
Forschungsvorhaben: Politik und Selbstverständnis deutscher Akademiker insbesondere im Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Biologie und der Agrarwissenschaften im 20. Jahrhundert, insbesondere in Deutschland; nationale akademische Kulturen in Deutschland und den USA; Sozialgeschichte der deutschen Professorenschaft.
Veröffentlichungen u.a.
Jonathan Harwood, Styles of Scientific Thought: the German Genetic Community 1900-1933, Chicago 1993;
Jonathan Harwood, Das Selbstverständnis des Naturwissenschaftlers im Wandel. Die Lage innerhalb und außerhalb der Akademie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Wolfram Fischer (Hg.), Die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1919-1945, Berlin 2000, S. 143-160;
Jonathan Harwood, Weimar culture and biological theory: a study of Richard Wolterede (1877-1944), in: History of Science 24 (1996), S. 347-377.

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PD Dr. Hans-Walter Schmuhl (Universität Bielefeld)
Gastwissenschaftler vom 1. März 1999 - 31. Dezember 1999.
Studium der Geschichte und Germanistik, Promotion 1986, Habilitation 1995. Privatdozent für Neuere Geschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld. Selbständiger Historiker ("Zeitsprung" - Agentur für Historische Recherchen). Hans-Walter Schmuhl arbeitet zur "Euthanasie" im Nationalsozialismus und ist Autor eines Standardwerks zu diesem Thema.
Forschungsvorhaben: Hirnforschung und "Euthanasie". Zur Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung 1937-1945.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Vergleichende Historische Genozidforschung sowie Bürgertums- und Stadtgeschichte in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert.
Veröffentlichungen u. a.:
Hans-Walter Schmuhl, Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie. Von der Verhütung zur Vernichtung "lebensunwerten" Lebens 1890-1945, Göttingen 1987 (2. Aufl. 1992);
Manfred Hettling/Claudia Huerkamp/Paul Nolte/Hans-Walter Schmuhl (Hg.), Was ist Gesellschaftsgeschichte? Positionen, Themen, Analysen, München 1991;
Hans-Walter Schmuhl/Ellen Schriek (Hg.), Das andere Mexiko. Indigene Völker von Chiapas bis Chihuahua, Gießen 1997;
Hans-Walter Schmuhl, Ärzte in der Anstalt Bethel, 1870-1945, Bielefeld 1998;
Hans-Walter Schmuhl, Die Herren der Stadt. Bürgerliche Eliten und städtische Selbstverwaltung in Nürnberg und Braunschweig vom 18. Jahrhundert bis 1918, Gießen 1998;
Manfred Hettling/Frank-Michael Kuhlmann/Paul Nolte/Hans-Walter Schmuhl (Hg.), Perspektiven der Gesellschaftsgeschichte, München 2000.

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Prof. Dr. Mitchell G. Ash (Universität Wien)
Gastwissenschaftler vom 1. Juli 1999 - 31. August 1999.
Mitchell G. Ash ist seit 1997 Ordentlicher Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien. Von 1984 bis 1997 war er Assistant, Associate und dann Full Professor am Department of History der University of Iowa/USA; 1990-1991 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Forschungsvorhaben: Wissenschaftswandel in politischen Umbruchzeiten - Deutschland 1933, 1945 und 1989.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Sozial- und Kulturgeschichte der modernen Wissenschaften, insbesondere der Psychologie; Emigration deutschsprachiger WissenschaftlerInnen nach 1933 bzw. 1938.
Veröffentlichungen u. a.:
Mitchell G. Ash, Gestalt Psychology in German Culture 1890-1967, Cambridge 1995;
Mitchell G. Ash u. Alfons Soellner (Hg.), Forced Migration and Scientific Change, Cambridge 1996;
Mitchell G. Ash (Hg.), Mythos Humboldt - Vergangenheit und Zukunft der deutschen Universitäten, Wien 1999;
Mitchell G. Ash, Die Wissenschaften in der Geschichte der Moderne, in: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 10 (1999), S. 105-129;
Mitchell G. Ash, Scientific Changes in Germany 1933, 1945, 1990 - Towards a Comparison, in: Minerva 37 (1999), S. 329-354.

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Benoit Massin (Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris)
Gastwissenschaftler vom 1. September 1999 - 29. Februar 2000.
Benoit Massin ist Wissenschaftshistoriker und arbeitet zum Thema Rassenhygiene und Anthropologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Forschungsvorhaben: Humangenetik und Rassenforschung im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der biomedizinischen Wissenschaften und Sozialwissenschaften.
Veröffentlichungen u. a.:
Benoit Massin, Anthropologie raciale et national-socialisme. Heurs et malheurs du paradigme de la "race", in: Josiane Olff-Nathan (Hg.), La science sous le Troisième Reich, Paris 1993, S. 197-262;
Benoit Massin, From Virchow to Fischer: Physical Anthropology and 'Modern Race Theories' in Wilhelmine Germany (1890-1914), in: George W. Stocking (Hg.), Volksgeist as Method and Ethic. Essays on Boasian Ethnography and the German Anthropological Tradition, Bd. 8, Madison, 1996, S. 79-154;
Benoit Massin (Hg.): L'Hygiène de la Race, 2 Bde.; Bd. 1: Paul Weindling, L'Hygiène de la Race. Eugénisme médical et Hygiène raciale en Allemagne, 1870-1933, Paris 1998.

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Prof. Dr. Robert N. Proctor (Pennsylvania State University, University Park)
Gastwissenschaftler vom 1. Januar 2000 - 30. Juni 2000.
Robert N. Proctor ist Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Pennsylvania State University. Er arbeitet seit Jahren zur Geschichte der Medizin mit dem Schwerpunkt Medizin im Nationalsozialismus, insbesondere Rassenhygiene und Krebsforschung.
Forschungsvorhaben: Krebsforschung (insbesondere Hormon-, Strahlen- und Tabakforschung) in Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus unter besonderer Berücksichtigung der Forschungen von Adolf Butenandt, Carl Neuberg und Boris Rajewski.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Molekular- und Paläanthropologie, Kulturgeschichte des Achats.
Veröffentlichungen u. a.:
Robert N. Proctor, Racial Hygiene. Medicine Under the Nazis, Cambridge/London: Harvard University Press, 1988;
Robert N. Proctor, Value-Free Science? Purity and Power in Modern Knowledge, Cambridge/London: Harvard University Press, 1991;
Robert N. Proctor, The Nazi War on Cancer, Princeton: Princeton University Press, 1999.

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Dr. habil. Moritz Epple (Universität Bonn)
Gastwissenschaftler vom 1. März 2000 - 31. Mai 2000.
Studium der Philosohie, Physik und Mathematik in Tübingen, Kobenhavn und London. Promotion in mathematischer Physik an der Universität Tübingen. Von 1992 bis 1998 Assistent für Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften an der Univerität Mainz. Habilitation im Jahr 1998. Danach Lehr- und Forschungsaufenthalte in Bonn, Cambridge/Mass. und Berlin. Seit Juni 2000 Heisenberg-Stipendiat der DFG.
Forschungsvorhaben: Kriegsbezogene mathematische Forschung in Nazi-Deutschland, insbesondere in Institutionen der Luftfahrtforschung.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Mathematik des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere der Topologie. Beziehungen zwischen Philosophie und Geschichte der Mathematik.
Veröffentlichungen u. a.:
Moritz Epple: Topology, matter, and space, I. Topological notions in 19th-century natural philosophy, in: Archive for History of Exact Sciences 52 (1998), S. 297-392 [Teil II erscheint ebenfalls in derselben Zeitschrift];
Moritz Epple: Die Entstehung der Knotentheorie. Kontexte und Konstruktionen einer modernen mathematischen Theorie, Wiesbaden 1999;
Moritz Epple/Volker Remmert: "Eine ungeahnte Synthese zwischen reiner und angewandter Mathematik". Kriegsrelevante mathematische Forschung in Deutschland während des 2. Weltkrieges, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, Göttingen 2000, S. 258-295.

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Jens-Christian Wagner (Gedenkstätte Buchenwald)
Gastwissenschaftler vom 1. Mai 2000 - 31. August 2000.
Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Geographie und Romanischen Philologie (Spanisch) in Göttingen und Santiago de Chile, Promotion an der Universität Göttingen; Forschungen zur Geschichte von Zwangsarbeit und Konzentrationslagern im Nationalsozialismus.
Forschungsvorhaben: Zwangsarbeit bei der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, 1939-45.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Rüstungswirtschaft im NS; Erinnerungspolitik im Nachkriegsdeutschland; lateinamerikanische Zeitgeschichte.
Veröffentlichungen u. a.:
Jens-Christian Wagner, Das Außenlagersystem des KL Mittelbau-Dora, in: Ulrich Herbert/Karin Orth/Christoph Dieckmann (Hg.), Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Entwicklung und Struktur, Göttingen 1998, S. 707-729;
Jens-Christian Wagner, Noch einmal: Vernichtung und Arbeit. Häftlingseinsatz im KZ Mittelbau-Dora 1943-1945, in: Norbert Frei/Sybille Steinbacher/Bernd Wagner (Hg.), Ausbeutung - Vernichtung - Öffentlichkeit. Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik, München 2000 (Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz; 4), S. 7-38;
Jens-Christian Wagner, Produktion des Todes. Das KZ Mittelbau-Dora, erscheint Göttingen Anfang 2001 (= Diss., Göttingen 1999).
 

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Dr. Bernhard Strebel (Gedenkstätte Bergen- Belsen)
Gastwissenschaftler vom 1. Mai 2000 - 31. August 2000.
Studium der Geschichte und der Literaturwissenschaften in Hannover und Promotion an der Universität Hannover; z. Zt. freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen.
Forschungsvorhaben: Zwangsarbeit bei der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, 1939-45.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte des Nationalsozialismus, insbesondere: Konzentrationslager, Zwangsarbeit, Kriegswirtschaft und Judenverfolgung.
Veröffentlichungen u. a.:
Bernhard Strebel, "Sabotage ist wie Wein" - Selbstbehauptung, Solidarität und Widerstand im FKL Ravensbrück, in: Claus Füllberg-Stolberg/Martina Jung/Renate Riebe/Martina Scheitenberger (Hg.), Frauen in Konzentrationslagern. Bergen-Belsen; Ravensbrück, Bremen 1994, S. 167-192;
Bernhard Strebel, Verlängerter Arm der SS oder schützende Hand? Drei Fallbeispiele von weiblichen Funktionshäftlingen im KZ Ravensbrück, in: WerkstattGeschichte 12 (1995), S. 35-49.
Bernhard Strebel, Ravensbrück - Das zentrale Frauenkonzentrationslager, in: Ulrich Herbert/Karin Orth/Christoph Dieckmann (Hg.), Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Entwicklung und Struktur, Göttingen 1998, S. 215-258;
Bernhard Strebel, Das Männerlager im KZ Ravensbrück 1941-1945, in: Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, hg. von Wolfgang Benz und Barbara Distel, Bd. 14, Dachau 1998, S. 141-174;
Ruth Herskovits-Gutmann, Auswanderung vorläufig nicht möglich. Die Geschichte der Familie Herskovits aus Hannover. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Bernhard Strebel, Göttingen 2002;
Bernhard Strebel, Der Lagerkomplex des KZ Ravensbrück. Studien über Terror, Zwangsarbeit und Vernichtung, erscheint Göttingen 2003 (= Diss. phil., Hannover 2001).
 

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Prof. Dr. Dr. h. c. Benno Müller-Hill (Universität zu Köln)
Gastwissenschaftler vom 19. Februar - 31. März 2001.
Benno Müller-Hill ist emeritierter Professor für Genetik der Universität zu Köln.
Forschungsvorhaben: Der Briefwechsel des ehemaligen Direktors des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie und späteren MPG-Präsidenten Adolf Butenandt in den Jahren 1943 bis 1948, unter besonderer Berücksichtigung der Korrespondenz mit Otmar Freiherr von Verschuer.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Benno Müller-Hill ist neben seinen naturwissenschaftlichen Arbeiten als Biochemiker und Molekulargenetiker auch mit wissenschaftshistorischen Studien über die Beteiligung der Biowissenschaften an der NS-Rassenpolitik hervorgetreten.
Veröffentlichungen u. a.:
Benno Müller-Hill, Tödliche Wissenschaft. Die Aussonderung von Juden, Zigeunern und Geisteskranken, 1933-45, Reinbek 1984;
Benno Müller-Hill, The Lac Operon. A Short History of a Genetic Paradigm, Berlin 1996;
Benno Müller-Hill, Das Blut von Auschwitz und das Schweigen der Gelehrten, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, 2 Bde., Göttingen 2000.

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Dr. Michael Flitner (Institut für Forstökonomie, Universität Freiburg)
Gastwissenschaftler vom 1. März - 30. April 2001.
Michael Flitner ist Kultur- und Wirtschaftsgeograph. Er beschäftigt sich in vergleichender Perspektive mit den wissenschaftlichen und politischen Beziehungen agrarischer Modernisierungsvorhaben zum eugenischen Gedankengut der 1920er und 1930er Jahre.
Forschungsvorhaben: Pflanzen und Menschen: Verbindungslinien in der genetischen Forschung im Vergleich Deutschland - USA, 1925-1935.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Michael Flitner ist Autor einer umfassenden Studie über die Praktiken der Sammlung und Erschließung pflanzlicher Vielfalt für die deutsche Pflanzenzüchtung. Sein Forschungsinteresse richtet sich auf Konflikte um die Nutzung und Erhaltung der Natur und derzeit insbesondere auf die dabei zur Geltung kommenden Praktiken der Repräsentation.
Veröffentlichungen u. a.:
Michael Flitner, Sammler, Räuber und Gelehrte: Die politischen Interessen an pflanzengenetischen Ressourcen, 1895-1995, Frankfurt/Main 1995;
Michael Flitner/Dan Leskien, Intellectual Property Rights and Plant Genetic Resources: Options for a Sui Generis System, Rom 1997;
Michael Flitner/Christoph Görg/Volker Heins (Hg.), Konfliktfeld Natur: Biologische Ressourcen und globale Politik, Opladen 1998;
Michael Flitner, Im Bilderwald. Politische Ökologie und die Ordnungen des Blicks, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie 3/4 1999;
Michael Flitner, Im Bilderwald. Politische Ökologie und die Ordnungen des Blicks, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie 3/4 1999;
Michael Flitner/Volker Heins, Modernity and Life Politics: Conceptualizing the Biodiversity Crisis, in: Political Geography (im Erscheinen).

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Dr. Helga Satzinger (Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Technische Universität Berlin)
Gastwissenschaftlerin vom 1. April - 30. September 2001.
Helga Satzinger ist Biologin und Wissenschaftshistorikerin. Sie arbeitet in der Wissenschaftsgeschichte mit Fragestellungen der Frauen- und Geschlechterforschung, insbesondere zur Geschichte der Frauen in den Naturwissenschaften.
Forschungsvorhaben: Geschlechtsdetermination, Geschlechterideologie und die Ordnung der Gene. Die biologischen Forschungen zur Vererbung und Ausbildung des Geschlechts in den Kaiser-Wilhelm-Instituten zur Zeit des Nationalsozialismus.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Hirnforschung und der Genetik im 20. Jahrhundert und die aktuellen Entwicklungen der Gen- und Reproduktionstechnologien.
Veröffentlichungen u. a.:
Helga Satzinger, Die Geschichte der genetisch orientierten Hirnforschung von Cécile und Oskar Vogt (1875-1962, 1870-1959) in der Zeit von 1895 bis ca. 1927, Stuttgart 1998;
Helga Satzinger, Die blauäugige Drosophila. Ordnung, Zufall und Politik als Faktoren der Evolutionstheorie bei Cécile und Oskar Vogt und Elena und Nikolaj Timoféeff-Ressovsky am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung Berlin 1925-1945, in: Rainer Brömer (Hg.), Evolutionsbiologie von Darwin bis heute, Berlin 1999;
Helga Satzinger, Evolutionsbiologie von Darwin bis heute, Berlin 1999; In-vitro-Befruchtung, Embryonenforschung, Keimbahneingriffe. Zur Logik medizinischer Rechtfertigungsethik, in: Gabriele Pichlhofer/Gen-ethisches Netzwerk (Hg.), Grenzverschiebungen. Politische und ethische Aspekte der Fortpflanzungsmedizin, Frankfurt/M. 1999.

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Prof. Dr. Mark Walker (Union College, Schenectady, NY)
Gastwissenschaftler vom 1. Mai 2001 - 31. Juli 2001 / 1. - 31. Juli 2003.
Mark Walker ist Wissenschaftshistoriker und lehrt am Institut für Geschichte des Union College in Schenectady, New York. Er forscht über die Geschichte der deutschen Atomforschung.
Forschungsvorhaben: Otto Hahn und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie. Eine vergleichende Wissenschaftsgeschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Dritten Reich / Edition des geplanten Sammelbandes "A Comparative, International History of the Kaiser Wilhelm Society under National Socialism" (zus. mit Carola Sachse)
Andere Arbeitsschwerpunkte: Naturwissenschaften im Nationalsozialismus und ihre Verbindung zu den Bereichen Technologie und Medizin.
Veröffentlichungen u. a.:
Mark Walker, Die Uranmaschine. Mythos und Wirklichkeit der deutschen Atombombe, Berlin 1990;
Mark Walker, Physics and Propaganda. Werner Heisenberg’s Foreign Lectures under National Socialism, in: Historical Studies in the Physical and Biological Sciences 22, 1992;
Mark Walker/Monika Renneberg (Hg.), Science, Technology, and National Socialism, Cambridge 1993; Selbstreflexionen deutscher Atomphysiker. Die Farm Hall-Protokolle und die Entstehung neuer Legenden um die "deutsche Atombombe", in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 41, 1993;
Mark Walker, A Comparative History of Nuclear Weapons, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, 2 Bde., Göttingen 2000;
Mark Walker (Hg.), Science and Ideology. A Comparative History, London (im Erscheinen).
 

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Prof. Dr. Richard Beyler (Portland State University, OR)
Gastwissenschaftler vom 7. Januar - 29. März 2002.
Richard Beyler, Wissenschaftshistoriker und Mathematiker, lehrt Geschichte an der Portland State University in Oregon. Er forscht über die Ideologisierung und Desideologisierung in der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts.
Forschungsvorhaben: Akademische Säuberungen und idoelogische Reorientierung in der KWG und ihren Nachfolgeorganisationen.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Sozialbeziehungen der Wissenschaft während des Wiederaufbaus von Deutschland nach 1945, Biophysik in den 20er und 30er Jahren, Physikwissenschaften in Nazideutschland.
Veröffentlichungen u. a.:
Richard H. Beyler/ Morris Low, Science Policy in Post-War Germany and Japan between Ideology and Economics, in: Mark Walker (Hg.) Science and Ideology. A Comparative History, London, Routledge (im Erscheinen);
Richard H. Beyler, Angeboren oder anerzogen? Der Trend zur Natur: Historischer Kontext und aktuelle Fragen, in: Rainer Brömer/Uwe Hossfeld (Hg.) Darwinismus und/als Ideologie, S. 359-77, Berlin, Verlag für Wissenschaft und Bildung 2001;
Richard H. Beyler, "Imagine a Cube filled with biological Material": Re-Conceptualizing the Organic in German Biophysics, 1918-1945, in: Charles Galperin et. al. (Hg.), Biophysics 1918-1945: Fundamental Changes in Cellular Biology in the XXth Century, S. 39-46, De diversis artibus, Band. 43, Turnhout, Belgium: Brepools 1999;
Richard H. Beyler, Evolution als Problem für Quantenphysiker, in: Rainer Brömer/Uwe Hossfeld (Hg.), Evolutionsbiologie von Darwin bis heute, S. 137-60, Berlin, Verlag für Wissenschaft und Bildung 1999
Richard H. Beyler, Targeting the Organism: The Scientific and Cultural Context of Pascual Jordan’s Quantum Biology, in: Isis 87, S. 248-73, 1996.
 

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Prof. Dr. Sheila F. Weiss (Clarkson University, Potsdam, NY)
Gastwissenschaftlerin vom 15. Mai - 14. August 2002 / 1. - 30. Juni 2003.
Sheila F. Weiss, Historikerin, lehrt Geschichte an der Clarkson University in Potsdam, New York.
Forschungsvorhaben: Was war "nationalsozialistisch" an der Eugenik im Dritten Reich?: Rassenhygiene unter dem Hakenkreuz an Kaiser-Wilhelm-Instituten — Ein komparativer Ansatz / Auslandspolitik der Wissenschaftler am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der modernen Wissenschaften, Geschichte des Holocaust
Veröffentlichungen u. a.:
Sheila F. Weiss, Race Hygiene and National Efficiency: The Eugenics of Wilhelm Schallmeyer, Berkeley and New York: University of California Press 1987;
Sheila F. Weiss, "Eugenics", in: Arne Hessenbruch (Hg.) Reader's Guide to the History of Science, London, Fitzroy Deaborn 2000, S. 233-36;
Sheila F. Weiss, "Prelude to the Maelstrom: German Physicians as Custodians of the Nation's Health, 1970-1933 - A Cautionary Tale for Contemporary China?", in: Ole Döring (Hg.) Chinese Scientists and Responsibility, Hamburg, Institut für Asienkunde 1999, S. 89-117;
Sheila F. Weiss, "Pedagogy, Professionalism, and Politics: Biology Instruction During the Third Reich", in: Monika Rennenberg und Mark Walker (Hg.) Science, Technology, and National Socialism, New York, Cambridge University Press 1994, S. 184-196; S. 377-385;
Sheila F. Weiss, "Race and Class in Fritz Lenz's Eugenics", in: Medizinhistorisches Journal 27, S. 5-25, 1992;
Sheila F. Weiss, "Biologie scolaire et enseignement de l'eugénisme sous le Troisième Reich", in: Josiane Olff-Nathan (Hg.) La Science sous le Troisième Reich, Paris, Le Seuil 1992, S. 263-85.
 

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Dr. Ute Deichmann (Universität zu Köln)
Gastwissenschaftlerin vom 1. September - 31. Oktober 2002.
Ute Deichmann, Wissenschaftshistorikerin, ist Privatdozentin am Institut für Genetik der Universität zu Köln und regelmäßige Gastdozentin am Department of Philosophy der Ben-Gurion University of the Negev in Beer Sheva, Israel.
Forschungsvorhaben: Proteinforschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten während des II. Weltkriegs
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Biologie, Biochemie und Chemie im 20. Jahrhundert, Auswirkungen der Entlassung und Emigration jüdischer Wissenschaftler 1933-1938, Forschung im nationalsozialistischen Deutschland und in der Nachkriegszeit.
Veröffentlichungen u. a.:
Ute Deichmann, The expulsion of Jewish chemists and biochemists from academia in Nazi Germany, in: Perspectives on Science 7, 1999;
Ute Deichmann, Kriegsbezogene biologische, biochemische und chemische Forschung an den KWI für Züchtungsforschung, für Physikalische Chemie und Elektrochemie und für Medizinische Forschung, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, Göttingen 2000;
Ute Deichmann, The expulsion of German-Jewish chemists and biochemists and their correspondence with German colleagues after 1945: the impossibility of normalisation?, in: Margit Szöllösi-Janze (Hg.), Science in the third Reich, Oxford 2001;
Ute Deichmann, Flüchten, Mitmachen, Vergessen. Chemiker und Biochemiker im Nationalsozialismus, Weinheim 2001;
Ute Deichmann, Emigration, isolation, and the slow start of molecular biology in post World War II Germany, Studies in the History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences 33, 2002;
Ute Deichmann, zusammen mit Benno Müller-Hill, The fraud of Abderhalden's enzymes, in: Nature 393, 1998.
 

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Prof. Dr. Ruth Lewin Sime (Sacramento City College, Kalifornien)
Gastwissenschaftlerin vom 15. Januar - 31. März 2003.
Ruth Lewin Sime ist Wissenschaftshistorikerin, Mathematikerin und Chemikerin und hat sich auf ihrem Fachgebiet der Wissenschaftsgeschichte besonders durch Studien über Kernspaltung und als Biographin von Lise Meitner hervorgetan. Ihr Fernsehprogramm für die BBC, "A Gift from Heaven", wurde 1992 von der Royal Chemical Society ausgezeichnet.
Forschungsvorhaben: Ausgewählte Stationen des Lebens von Otto Hahn während des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit.
Veröffentlichungen u. a.:
Ruth Lewin Sime, Lise Meitner und die Kernspaltung, Spektrum der Wissenschaft, Mai 1998;
Ruth Lewin Sime, Politics, "Race" and Gender: Lise Meitner and the Discovery of Nuclear Fission, Bridges, 6:1/2, 1999;
Ruth Lewin Sime, The Search for Transuranium Elements and the Discovery of Nuclear Fission, Physics in Perspective 2, 2000;
Ruth Lewin Sime, Lise Meitner. Ein Leben f¨r die Physik, Frankfurt/M. 2001;
Ruth Lewin Sime/Elisabeth Crawford/Mark Walker, A Nobel Tale of Wartime Injustice, Physics Today, 50:9(1997);
Ruth Lewin Sime/Elisabeth Crawford/Mark Walker, Die Kernspaltung und ihr Preis. Warum nur Otto Hahn den Nobelpreis erhielt, Otto Frisch, Lise Meitner und Fritz Strassmann dagegen nicht berücksichtigt werden, in Kultur & Technik. Zeitschrift des Deutschen Museums, Nr. 2, 1997.
 

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Dr. Susanne zur Nieden (Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Technische Universität Berlin)
Gastwissenschaftlerin vom 1. Juli - 31. Dezember 2003.
Susanne zur Nieden ist Literaturwissenschaftlerin und Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin.
Forschungsvorhaben: Biomedizinische Forschung und politische Gegnerbekämpfung. Erbbiologische Sexualforschung der Kaiser-Wilhelm-Institute in der NS-Zeit.
Veröffentlichungen u. a.:
Susanne zur Nieden, "Unwürdige" Opfer. Auseinandersetzungen um den Status von Berlin 1945 bis 1949, Berlin 2002;
Susanne zur Nieden/Günter Morsch (Hg.), Jüdische Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen, (Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd. 12) Berlin 2002;
Susanne zur Nieden, Alltag im Ausnahmezustand. Frauentagebücher im zerstörten Deutschland 1943-1945, (Der andere Blick. Frauenstudien in Wissenschaft und Kunst, hg. von der Förderkommission Frauenforschung Berlin) Berlin 1993;
Susanne zur Nieden/Ingrid Hammer (Hg.), "Sehr selten habe ich geweint." Briefe und Tagebücher aus dem zweiten Weltkrieg von Menschen aus Berlin, Zürich 1992.
 

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Anke Pötzscher, 4. August 2003